In dieser Folge dreht sich alles um den täglichen IT-Wahnsinn! Wir teilen unsere skurrilsten und lustigsten Support-Anekdoten – von falsch konfigurierten Telefonanlagen über explodierende Akkus bis hin zu kreativen Datenordnern.
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Euer Podcast kommt mir wie ein fortlaufendes Deja-vu vor.
Einfach Klasse. Da ihr ja immer wieder von auch von Menschen erzählt, hätte ich da noch ein Thema und ein paar eigene Stories dazu ..
.. sicher hab ihr auch solche und ähnliche Erlebnisse/Erinnerungen..
mbG
-stefan
„Kleider machen (keine) Leute“
So um 1993
Hardware: Unix Workstation mit Graphics-Subsystem + Barco RGB CRT Projector. https://web-docs.gsi.de/~kraemer/COLLECTION/HP9000/hp9ki.rear.jpg https://www.projektoren-datenbank.com/pro/barcovision1609s.html Jeweils zum Gegenwert eines Mittelklasse-Wagens. Der Barco an die 85kg schwer.
Software: Im Unternehmen selbst geschriebene Finanzmathematische Anwendung in FORTRAN + GKS (Graphical Kernel Software) https://de.wikipedia.org/wiki/Graphical_Kernel_System
UseCase: Visualisierung von Analysen historischer Daten und Simulation von Parameteränderungen
Installationsort: (Gut gesicherte) Vorstandsetage einer großen deutschen Bank
Publikum/Event: Regelmäßiges internes Meeting mit Präsentation für den Vorstand der Bank.
Situation: Freitag Nachmittag bei der Vorbereitung der Präsentation schmiert die Software mit einem Fehler beim Einlesen der 3.5″ Diskette ab. Der Programmierier wurde (im Urlaub) kontaktiert und konnte den Fehler finden. Es wurden andere Disketten (Kapazität/Formatiierung) verwendet. Abhilfe: Es muss ein anderer Unix Device File verwendet werden und das Programm damit neu kompiliert werden. Dazu hat keiner der Anwesenden das KnowHow. Der Programmier rät statt der eigenen IT (er kennt da nur Mainframe Leute) lieber bei HP Hilfe anzufordern. Denn schließlich kennt er da ja auch ein paar Namen – aber bitte genau „DIE“. ALLE „DIE“ sind aber bereits unterwegs zum Firmensport. Aber man kann sie dort erreichen und zwei Kollegen ziehen die Trainingsjacken wieder an und fahren los. Vom Aufwärmtraining doch noch etwas „angeschwitzt“ und in Trainingsanzügen melden wir uns am Empfang und nennen unseren Ansprechpartner. Der Empfang will uns aber „so“ nicht einfach in die Vorstandsetage lassen. Unseren Ansprechpartner weisst er deutlich darauf hin, dass dort sicher schon in 1-2 Stunden einige Vorstandsmitglieder erwartet würden. Also los. Kurzes Telefonat, neues Device anlegen, Leseroutine anpassen und kompilieren und schon läuft die Präsentation. Dann plötzlich Unruhe im Raum. Einer der Direktoren kommt wohl früher und ist schon im Aufzug. Wir wollen eigentlich still heimlich wieder verschwinden. Aber der Empfang hat uns wohl „verpetzt“ und der Herr Direktor will uns sehen. Aber nur ganz kurz, denn er muss sich noch frisch machen und umziehen – er kommt gerade vom Golfplatz.
So um die 2000er
Bei einer (anderen) Bank soll für eine spezielle Anwendung ein hochsicheres („Military Grade“) UNIX System eingeführt werden. Wir sollen dazu bei der IT die Funktionsweise und Konzepte dafür vorstellen.
Die spezielle Anwendungssoftware kommt von einem Tochterunternehmen der Bank. Mit deren Leuten war das ganze Konzept entwickelt und auch schon ein PoC gelaufen.
Eingeladen waren:
wir als Hersteller des CMW („Compartment Mode Workstation“) UNIX. Ref. „HP-UX 10.24“ HP-UX – Wikipedia https://shiftleft.com/mirrors/www.hpl.hp.com/techreports/97/HPL-97-98.pdf
Unix Ops und Security Leute der Bank IT
der Projektleiter des Tochter-Unternehmens
nicht näher benannte „Sicherheits-Experten“
Als wir ankommen stehen bereits alle beim Kaffee in der Ecke. Auch dabei zwei Typen in Turnschuhen, Jeans und … grauen Hoodies mit CCC Logo ! Aaah – die „Sicherheits-Experten“ ! Nur kannten wir die schon, denn sie waren schon öfter bei deim Design und Poc dabei gewesen.
Ich begrüße die beiden, nehme den einen ein wenig zur Seite und frage unverblümt nach der „Verkleidung“. Er darauf hin: „Ich will hier doch schiießlich ernst genommen werden . Und btw – „wir“ kennen uns erst seit eben ;-)“
So um 2012
Verhandlung für ein Höchstleistungsrechnersystem (öffentliche Einrichtung)
zum finalen Meeting kommen die Repräsentanten und bevollmächtigten Entscheider aller beteiligten Parteien zusammen.
In das Meeting gehen natürlich nur die Häuptlinge. Jeder von denen hat aber ein Team von Assistenten und Experten mit gebracht. Die sitzen draußen im Gang auf einer langen Reihe von einfachen Stühlen. Trotz Hochsommer und ohne Klimamatisierung alle im Business-Dress.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit und immer wieder kommt mal jemand aus dem Raum und man erfährt, dass man wohl noch auf „den Herrn Professor“ wartet.
Immer wieder kommen auch Studenten und Personal durch den Gang und das Stuhl-Spalier. Dann kommt eine Person mit gut gebräunter, sportlicher Statur in FlipFlops und Shorts und geht zügig direkt in den Besprechungsraum.
Mein Sales-Kollege zu mir: „DAS isser“ . Aus dem Raum hört man erst Raunen und Klatschen. Dann längere Stille. Dann wird es wieder lauter, die Tür geht auf und es werden alle zur kleinen „Nachbesprechung“ herein gebeten.